Articles

Sinead O'Connor auf dem Weg zurück zum Ursprung?

SINÉAD O'CONNOR "Sean-Nós Nua" In Stores: 07.10.02 CD: 618402-2 (Vertrieb Universal)

Sinéad O'Connor auf dem Weg zurück zum Ursprung?

Sinéad O'Connor ist wieder auf dem Weg zu ihrem alten Ich, äußerlich gesehen auf jeden Fall. Hat sie sich doch in den letzten Jahren die Haare wieder wachsen lassen, um sie dann kurzer Hand wieder abzuschneiden. „I've been trying to let it grow but last week someone came up to me in Lillies and asked me was I Enya. I was so shocked by this that the minute I got up on Monday I shaved all my hair off and now look exactly like I did when I came into pop business first”. Aber auch musikalisch hat sich die stimmgewaltige Irin auf ihre Roots besonnen. Auf „Sean-Nós Nua“ hat Sinéad O'Connor eine Sammlung von traditionellen irischen Songs in ein einzigartiges Popgewand gehüllt. Aufgenommen wurde der Longplayer in County Wicklow, Irland. Zur Unterstützung konnten einige Musiker Grössen aus der irischen Folkszene mit ins Boot geholt werden. Mit dabei sind: Steve Wickham von den Waterboys (Geige), Sharon Shannon (Akkordeon), Donal Lunny (Akustik Gitarre, Bouzouki, Bodhran, Keyboards), Cora Venus Lunny (klassische Violine) und Rob O'Gheibheannaigh (Flöte und Banjo). Bei „Sean-Nós Nua“ kann man von einem Produzenten-Trio sprechen. O'Connor, Donal Lunny und Adrian Sherwood (Nine Inch Nails, Dub Syndicate und The Cure) konnten hier Ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen. Die Songs die Sinéad O'Connor und „Bandmitglieder“ interpretieren werden normalerweise in einem „old style“ (oder auch „Sean-Nós“ auf irisch) von anderen Künstlern gespielt. „The way we have recorder the is to ‚sexy' them up with rhythms and sounds so that they can become part of what is new style,” sagt O'Connor. “Hence the record is called Sean-Nós Nua – old style but new”. Und wer die softeren Songs der alten Alben mag, wird dieses Album lieben lernen. Die Idee altes Liedgut auf zu peppen wurde noch durch eine Gruppe jamaikanischer Musiker unterstützt, die zu einigen Songs Overdubs einspielten. Vor Jahrhunderten wurden irische Gefangene nach Jamaika ins Exil geschickt. Die Musik, die diese Exilanten mit zurück auf die Insel brachten, hat die reine und ursprüngliche Musik beeinflusst – die jamaikanischen Rhythmen mit einzubringen schliesst für O'Connor den Kreis. Klassiker, die für „Sean-Nós Nua“ ausgewählt wurden sind z. B., „Paddy's Lament“, die Geschichte eines Mannes, der aus Irland nach Amerika floh, um dann dort eingezogen zu werden und im Bürgerkrieg zu kämpfen. „Oro Se Do Bheatha Bhaile“, ein Song in irischer Sprache, der Grace O'Malley feiert, der Pirat aus dem 16. Jahrhundert, der gegen die spanische und französische Flotte kämpfte. „Molly Malone“, eine Ballade über Dublins wohl bekannteste Fischverkäuferin aus dem 19. Jahrhundert und "Peggy Gordon", ein tradioneller Song über unerwiderte Liebe. „Normally traditional Irish music has been presented in a sexless way and in such an old fashioned way that – with the exception of (early Eighties electric-folk supergroup) Moving Hearts – no on has really made the songs appeal to young artists, as what is traditional in Ireland is thought if as being uncool“, sagt O'Connor. “Myself, Adrian Sherwood and Donald Lunny are hoping to make Irish traditional music appealing to singers, bands and songwriters who are bored with the state of Irish music as it is now”. Wer Sinéad O'Connors Musik für sich entdeckt hat, wird von diesem Album nicht enttäuscht werden. Sie hat wieder einmal gezeigt, dass sie eine hervorragende Künstlerin ist. Ich wünsche Euch viel Spass beim hören!

(c) 2002 roadrunnerrecords.de